Quelle: heise.de
Die NSA entwickelt im Rahmen eines 80 Millionen US-Dollar schweren Projekts namens “Penetrating Hard Targets” (“In harte Ziele eindringen”) einen Quantencomputer für die Kryptoanalyse. Das berichtet die Washington Post unter Berufung auf Dokumente des NSA-Whistleblowers Edward Snowden. Mit solch einem Computer könnten gegenwärtige asymmetrischen Kryptosysteme (Public-Key-Kryptosysteme wie PGP oder SSL, die mit öffentlichen zum Ver- und geheimen Schlüsseln zum Entschlüsseln arbeiten) geknackt werden. Auch wenn das volle Ausmaß der Geheimdienstbemühungen unklar sei, legten die Dokumente nahe, dass die NSA dabei nicht weiter sei, als andere Forscher.
Ob 80 Millionen US-Dollar ausreichen um die Spitzenposition in der Entwicklung von Quantencomputern zu erlangen? Ausser sie beschaffen sich einen Vorteil durch das Spionieren von anderen Forschungseinrichtungen, aber soweit würde ich jetzt nicht gehen dies zu behaupten 🙂
[…] Laut dieser sogenannten Superposition muss ein Qubit nicht entweder 0 oder 1 sein, sondern in einer bestimmten Form beides gleichzeitig. Quantencomputer, die sich das zunutze machen, können im Prinzip auf bestimmte Berechnungen verzichten und viel schneller zur korrekten Antwort gelangen – etwa bei einer Entschlüsselung. Aufgrund der fragilen Natur eines solchen quantenmechanischen Systems ist es jedoch äußerst schwierig, Quantencomputer zu konstruieren.
Der Rekord liegt meines Wissens bei der Verschränkung von 14 Qubits, was den Forschern 2010 an der Technischen Universität in Graz gelang. Für eine praktische Anwendung dürften aber noch einige Jahre vergehen.
Zudem lassen sich mittels der Quantentechnologie auch Kommunikationssysteme entwickeln die – nach heutigem Erkenntnisstand – abhörsicher sind, da ein Versuch die Informationseinheit abzuhören diese zerstört. Dieser Effekt ist auch bekannt als Unschärferelation und beschreibt, dass die Eigenschaft eines Teilchen und deren Position nicht gleichzeitig bestimmt werden kann.
Als Analogie lässt sich folgendes Beispiel heranziehen:
Es ist nicht möglich einen Spatz in seiner natürlichen Umgebung zu beobachten und gleichzeitig seine Herzfrequenz mit der Hand zu fühlen, ohne das dieser sein Verhalten ändert.