Quelle: tagesanzeiger.ch
«Bis zu einer Milliarde Franken» könnte der Bund im Gesundheitswesen jährlich einsparen, wenn er seinen Empfehlungen folgen würde, sagt Preisüberwacher Stefan Meierhans.
Im Interview mit der «SonntagsZeitung» zeigt er auf, wo die Summe mit dem notwendigen Willen rasch eingespart werden könnte. Allein dank dem Preisvergleich mit dem Ausland gibt man heute 550 Millionen Franken im Jahr weniger für Originalmedikamente aus.
Sparpotenzial in nochmals demselben Umfang ortet er etwa bei der Senkung der umsatzabhängigen Absatzmarge der Apotheker und der Selbstdispensationsärzte. Und mit Festbeträgen der Kassen für Wirkstoffe liesse sich der Generika-Anteil erhöhen, sagt Meierhans. Meierhans verlangt vom zuständigen Innendepartement, nicht bis zum nächsten Prämienschub zu warten, sondern seine Empfehlungen umzusetzen.
Die Pharmaunternehmen stehen einem Preisabschlag der Medikamente kritisch gegenüber. Novartis-CEO Joe Jimenez stellt einen Stellenabbau in Aussicht, sollten die Medikamentenpreise in der Schweiz wegen des starken Frankens gesenkt werden. «Wir wären gezwungen, unsere Kosten in der Schweiz drastisch zu senken. Ohne Stellenabbau ginge das nicht», sagt der Chef des Pharmakonzern im Interview der «SonntagsZeitung».
Bei den derzeitigen Wechselkursen würden die Preise für einzelne Produkte um rund 20 Prozent sinken. Das könne Novartis nicht hinnehmen. «Ich hoffe wirklich, dass den Schweizer Politikern klar ist, dass die Pharmaindustrie die grösste Exportbranche des Landes darstellt, und Preissenkungen im Heimatmarkt nicht unbemerkt bleiben», so der Novartis-Lenker.
Die selbe Leier und die gleichen latenten Drohungen von Stellenabbau und Abwanderung ins Ausland, hörte man auch, als der Schweizer Franken noch nicht die heutige Stärke hatte. Ein Unternehmen wie Novartis kann auch einen Stellenabbau durchführen, ohne den Grund zu haben, die Preise ihrer Medikamenten um 20 Prozent senken zu müssen. Dies wäre schon längst geschehen wenn Novartis in diesem Bereich Einsparungspotential gesehen hätte, denn wie ein Forum Teilnehmer richtig bemerkte: Novartis ist kein Wohltätigkeitsverein.
Für die Einsparung von einer Milliarde Franken könnte die Schweiz ein Jahr lang, 10’000 Personen für je 100’000.- Franken finanzieren, sollten diese einem Stellenabbau seitens Novartis zum Opfer fallen.
Ab dem zweiten Jahr sparen dann die Prämienzahler dieses Geld ein und die ehemaligen, gut ausgebildeten Novartis Mitarbeiter arbeiten dann bei einem anderen Unternehmen.
Dies ist meine Antwort zum Thema Drohungen…
Ich habe kürzlich das Buch “Islam und Kapitalismus” gelesen (M. Rodinson, 1966 frz, dt b stw) und da ist mir klar geworden, dass die Religion ein wichtier Faktor beim Erhalt der gewachsenen Eigentumsstrukturen in einer Gesellschaft ist. Es geht in Nordafrika nicht um Demokratie, sondern um die Eigentumsverhältnisse geht. So wie 1989 in der DDR auch…
Bei uns steht diese Frage immer dringender an! Wir sehen ja, was die Finanzwirtschaft mit dem grössten Teil der Vermögen anrichtet…