PC-Netzteile als Stromfresser

Quelle: Pressetext.ch

“Dass bei herkömmlichen PC-Netzteilen 30 Prozent der Gesamtenergie durch die Umwandlung verloren gehen, ist im Sinne einer modernen Green IT inakzeptabel”, erklärt einer der Projektleiter, Ingenieur Alexander Kirjuchin von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, im pressetext-Interview. “Mit unserem Projekt wollen wir zeigen, dass die Technik längst existiert, um auf diesem Gebiet wesentliche Verbesserungen zu erreichen”, so Kirjuchin.

Beim in Konstanz entwickelten Netzteil konnte der Wirkungsgrad auf über 90 Prozent gesteigert werden. Damit ist auch kein Ventilator mehr notwendig, der neben dem Lärmpegel durch seine mechanische Beschaffenheit stets auch ein potenzieller Schwachpunkt für Verschleißerscheinungen darstellt. Ein wesentlicher Fokus liegt zudem auf dem optimierten Einsatz einer aktiven Power Factor Correction (PFC).
[…]
Angesichts des Umstands, dass allein in der Industrie Mio. von ressourcenvergeudenden PC-Netzteilen in Verwendung sind, hofft Kirjuchin auf ein Eingreifen der Politik, wie es etwa bei der EU-weiten Standby-Verordnung geschehen ist: “Eine Normierung bzw. Vorgabe der Politik wäre sicherlich sinnvoll, um den schlechten Netzteilen den Garaus zu machen.” Allein im PC-Bereich gehe es pro PC um zehn bis 20 Watt, die ungenutzt verschwendet werden. Für das deutsche Verbundnetz rechnen die Forscher daher mit einem Energieeinsparungspotenzial in der Größenordnung von Terawattstunden.

Hoffentlich spielt in diesem Fall die Politik mit und verabschiedet griffige Gesetzte, die solch verschwenderische Praktiken wegen ein paar Euro-Cents bald verboten werden. Da diese Massnahme sogar profitabel sein können, zeigt unlängst das Top-Runner-Programm aus Japan, welches nach einer bestimmten Frist die Hersteller mit Sanktionen belegt, sollten diese nicht den zuvor festgelegten Energiestandart bei ihren Geräten umgesetzt haben.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.