SBB und die neue Preispolitik

Quelle: tagesanzeiger.ch #1, tagesanzeiger.ch #2

Gleichzeitig sagten Sie der «SBB-Zeitung», dass Sie ein Gegner von Erziehungsmassnahmen seien und nicht glauben, dass sich die Spitzen brechen lassen. Wie geht das zusammen?
Ich bin Walliser und habe deshalb eine Skepsis gegenüber Erziehung. Ich habe hingegen nichts gegen Anreize. Wie kann man Kunden mit Anreizen dazu bringen, Zeiten ausserhalb der Spitzen zu benützen? Ich bin ein Verfechter solcher Methoden. Ich bin überzeugt, dass man den Freizeitverkehr steuern kann. Der Pendlerverkehr wird aber schwierig steuerbar sein, nicht zuletzt aus dem einfachen Grund, dass jeder einen gewissen Lebensrhythmus hat, der nicht einfach zu ändern ist. Er will zu einer bestimmten Zeit im Büro und dann wieder zu Hause sein.

Der gute Mann vergisst, dass es Personen gibt die zu einer bestimmten Uhrzeit am Arbeitsplatz erscheinen müssen.

Das heisst, der ganze Erstklasswagen exklusiv nur für Erstklasskunden. Sich im Eingangsbereich aufzuhalten, wäre Zweitklasskunden untersagt.
Genau. Das sind Massnahmen, die sehr polarisieren. Wichtig ist, dass diese Diskussion jetzt geführt wird. Ebenso wichtig ist, dass die beiden Lager miteinander einigermassen gesittet umgehen.

Dieses antiquierte Modell sollte endlich mal abgeschafft werden. Wo bitte sollen sich die Zweitklasskunden (tolles Wort) zur Rush-Hour den aufhalten, wenn alle Waggons der zweiten Klasse überfüllt sind, beim Zugführer?

Ein Billett wäre also am Automaten zug- oder stundengenau verfügbar?
Der Ticketpreis und die Billettnummer wären dann gebunden an eine Zeitzone. Wenn Sie innerhalb einer Zeitzone fahren, dann hat das Billett Gültigkeit. Wenn Sie zu einer teureren Zeit fahren wollen, brauchen Sie einen Zuschlag.

Auja, macht das Billetsystem noch komplizierter, vielleicht erledigt sich dann das Problem der überfüllten Züge von alleine.

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