Quelle: tagesanzeiger.ch
Die Märchenstunde geht weiter. Reflexartig zucken Menschen zusammen, wenn sie Dinge wie: “knapp”, “geht aus” und “teuer” hören. Dabei ist es doch so einfach: Ein bis zwei neue AKW’s hinstellen und alles könnte wieder gut werden, ja, warum sind dann all die anderen doofen Menschen gegen neue AKW’s? Wollen die etwa, das uns der Strom ausgeht und so über Nacht – schliesslich sehen wir ja dann nicht mehr – der Islam zur neuen Staatsreligion erklärt wird?
Was da immer wieder über AKW’s berichtet wird, ist doch alles gar nicht so schlimm. Ok, das Abfallproblem ist nicht gelöst, aber das hat ja unsere Generation eh nicht mehr zu kümmern. Ja, der Wirkungsgrad eines Atomkraftwerkes mag ja nur etwa 30% betragen, aber hey, Photovoltaik Anlagen haben auch nur eine Energieausbeute von 16%. AKW’s sind zudem CO2 neutral, ok, beim Abbau von Uran entstehen auch CO2 Emissionen, aber wo gehobelt wird, da fallen halt auch mal Späne. Gut, Uran ist eine endliche Ressource aber was werden die “Ich-will-Solarstrom” grünen Nasen machen, wenn die Sonne eines Tages nicht mehr aufgeht? Häh? Den Strom mit Kerzen erzeugen? Und immer dieses Argument: Atomstrom ist gefährlich! Es kommt auch niemand auf die Idee, die Sonne zu verbieten nur weil diese auch Hautkrebs verursachen kann. Also sollte man auch keine Atomkraftwerke verbieten, nur weil es 1986 mal ein Unglück gab, heute ist ja alles viel, viel sicherer.
Schon mal überlegt was passieren wird wenn alle Häuser nach Minergie-Standard isoliert sind? Oder wenn alle elektrischen Geräte auf niedrigsten Verbrauch getrimmt wurden? Dann wird weniger Strom gebraucht und dies kostet im Endeffekt irgendwann mal Arbeitsplätze. Natürlich würden durch die regenerativen Energieformen auch neue Arbeitsplätze entstehen, aber warum etwas Neues machen, wenn es das Alte genau so tut? Immer dieser Aktionismus, wir sollten endlich wegkommen von dem Anspruch immer wieder Veränderungen durchlaufen zu müssen. Tradition ist schliesslich auch eine gute Sache, jaja, aber daran denken wieder mal die wenigsten.
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