Nach der heftigen Diskussion um teleblocher.ch habe ich mir die Interviews zwischen Matthias Ackeret und Christoph Blocher mal angesehen und mir dazu eine Meinung gebildet.
Die Fragestellung von Matthias Ackeret an Christoph Blocher grenzt teilweise an Suggestion und fördert in meinen Augen nicht gerade dessen Glaubwürdigkeit. Für mich drängt sich der Verdacht auf, dass diese wöchentlichen Interviews nichts anderem dient, als während des Wahlkampfes die Position Blochers und der SVP zu stärken. Da das Schweizer Volk nicht direkt Blocher wiederwählen kann und das Parlament ziemlich Immun für solche Beiträge sein wird, wird das Ganze schlussendlich vermutlich nur der SVP zugute kommen werden.
Ob es sich dabei um eine Verletzung des Politischen-Werbeverbotes handelt, welche das BAKOM momentan prüft, mag ich nicht beurteilen, da ich die genauen Rahmenbedingungen nicht kenne. Für mich antwortete Blocher auf die Fragen von Ackeret wie immer: Direkt und ein wenig in der Opfer-Rolle, getreu nach dem Motto: Der Bundesrat und ich.
Dies kommt gerade zu einem Zeitpunkt, wo sich die Affäre “Rohrschacher” langsam wieder abkühlt. Man dürfte doch fast meinen, dass es dem Protagonisten gelegen kommen müsste sich ein wenig aus der Medien-Schusslinie zu ziehen und sich nicht mit solchen Auftritte wieder in das Kreuzfeuer zu begehen. Aber es sind ja Wahlen.
Für mich drängen sich aber noch andere Fragen auf:
Soll das Verbot für Politische-Werbung im Fernsehen aufgehoben werden? Wollen wir solche Zustände wie in der USA oder in Italien? Wer bestimmt welche Parteien und Personen wie viel Sendezeit bekommen? Wird die Person oder Partei welche die grössten finanziellen Mittel zur Verfügung hat, die politische Präsenz im Fernsehen zukünftig dominieren?